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Denksalon vom 2. September 2025

Dr. Gregory Mohr, Bildungsreferent bei der Landesvereinigung für ländliche Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz e.V. (www.leb-rlp.de), war unser Gast beim 2. Denksalon. Gemeinsam diskutierte er mit den Facts-and-Figures-Mitgliedern und Gästen zum Thema: „Digitale und nachhaltige Zukunftsgestalter – Ausbildung für Botschafter*innen im ländlichen Raum“.

Startpunkt für die Einladung war das Ausbildungsprogramm zum Nachhaltigkeitsbotschafter, das unser Schatzmeister Alexander Schäfer mit viel Gewinn absolviert hat, und das 2026 nach einer Auszeichnung mit dem Weiterbildungspreis Rheinland-Pfalz in eine neue Runde geht (noch [Stand 25.10.25] sind Plätze verfügbar Kurse / Seminare: Landesvereinigung für ländliche Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz e.V.).

Dr. Mohr stellte uns zunächst die Landesvereinigung und ihre Mitgliedsstruktur vor. Die leb ist, wie er darstellte, eine von nur wenigen anerkannten Landesorganisationen der Weiterbildung in Rheinland-Pfalz und eine staatlich anerkannte Organisation der Erwachsenenbildung mit Sitz in Bad Kreuznach. In ihr haben sich ländliche Bildungsorganisationen zusammengeschlossen, um für ihre Mitglieder Bildungsangebote zu erarbeiten und anzubieten. Das Bildungangebot ist breit, inklusiv und niedrigschwellig. Einen immer größeren Stellenwert nähmen digitale Angebote ein.

Anhand der von der leb konzipierten Bildungsangebote „Digitalbotschafter“ und „Nachhaltigkeitsbotschafter“ brachte uns Dr. Mohr näher, wie Bildung – gerade mit Bezug zum ländlichen Raum – jetzt und für die Zukunft aussehen kann. Beide Themen – Digitalisierung und Nachhaltigkeit – seien Schlüsselthemen für jedermann, gerade aber auch in ländlichen Regionen. Hier gehe es darum, vorhandenes Engagement verschiedenster Art vorurteilsfrei aufzunehmen und den Aktiven überall im Land im Rahmen der Bildungsangebote theoretische Grundlagen, vor allem aber auch Methoden der Ansprache und Vermittlung an die Hand zu geben, die sie für ihre Arbeit einsetzen könnten.

Die Sicherstellung der Ressourcen für eine Ausbildung sei für Bildungsträger und ihn als Bildungsreferent immer eine Herausforderung. Ein Großteil der Vorbereitungs- und Lehrarbeit sei eigenhändig zu verrichten. Für die Finanzierung bedürfe es zusätzlich der Unterstützung durch einen Träger, den man für die beiden „Botschafterprogramm“ letztlich im rheinland-pfälzischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (www.mastd.rlp.de) gefunden habe. Die Projektmittel seien jedoch in aller Regel zeitlich befristet, Modellprojekte könnten aufgrund der Widmung der Finanzmittel nicht einfach unbefristet fortgesetzt werden. Da sei Kreativität gefragt und auch immer wieder eine inhaltliche Anpassung der Bildungsangebote an aktuelle Fragestellungen und Bedürfnisse.

Ist der Erfolg eines Bildungsprogramms messbar? Diese Frage kam im Rahmen der Diskussion auf. Das könne man nicht einfach beantworten, so Dr. Mohr. Die Bildungsprogramme der leb richteten sich gerade an Engagierte jeder Art. Es werde weder eine Prüfung des theoretischen Wissen vorgenommen, noch werde erwartet, in einer bestimmten Art und Weise tätig zu werden. Es werde aber eine Vernetzung der Absolvent*innen gefördert und der Austausch gehe auch nach dem Programm weiter. Über diesen Austausch zeige sich recht gut abschätzen, dass das Bildungsangebot wirke.

Der Austausch brachte für die Teilnehmenden viele interessante Einblicke in Konzeption von Bildungsangeboten, gerade für den ländlichen Raum.

Besonders freute uns vom Facts and Figures e.V., dass wir mehrere Gäste zu unserem Denksalon begrüßen durften, die sich auch gleich lebhaft an der Diskussion beteiligten.

Über die nächste Veranstaltung informieren wir auf unserer „Veranstaltungen“-Seite und über unsere Social-Media-Kanäle bei Instragram und Bluesky.

Denksalon vom 04.März 2025

Am 4. März 2025 diskutierten wir vom Facts and Figures e.V. mit Dr. Bastian Steinmüller, einem Gründungsmitglied des Vereins, im Rahmen des 1. Denksalons zum Thema: „Die KLIMA ARENA als außerschulischer Lernort“. Bastian Steinmüller ist Projektleiter des Bildungspartnernetzwerks der Klima Arena in Sinsheim und damit ein Profi in Sachen Bildungs- und Netzwerkarbeit. Als studierter Sozialwissenschaftler hat er zugleich seine Wurzeln im Kompetenzbereich des Facts and Figures e.V.

Zunächst stellte er uns das Konzept und das Angebot der Klima Arena vor: ein Mitmachmuseum mit großem Außenbereich und Workshopangeboten, das für alle interessierten Gruppen das Thema Klima, Klimawandel und Klimawandelanpassung erlebbar macht und zum Nachdenken und Handeln für die Zukunft anregen soll. Insgesamt werden über 120 Veranstaltungen mit Besuchergruppen im Jahr durchgeführt. Etwa ein Drittel seien Schulklassen, ein weiteres Drittel komme aus Unternehmen, der Rest verteile sich auf sonstige Gruppen. Ziel sei es, in einen lösungs- und verständnisorientierten Dialog zu kommen. Optimalerweile gelinge es, erste Antworten oder Ideen für Fragestellungen vor Ort zu erarbeiten. 

Die Arbeit unseres Referenten Dr. Steinmüller geht jedoch darüber hinaus uns trägt die Bildungsarbeit aus der Klima Arena heraus, hin zu den Ansprechpartnern vor Ort. Netzwerkarbeit ist das Ziel. Inzwischen seien weit über 50 Partnerschaften mit Kommunen entstanden, die sich in einem „Letter of Intent“, einer Absichtserklärung, zu einer Kooperation mit der Klima Arena und anderen Partnern bereit erklären. Themen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit in den Kommunen, aber auch Unternehmen gäbe es in vielfältiger Art: Gesetzliche Berichtspflichten und Zertifizierungsanforderungen, Kapitalzugang, Förderungen und nachhaltige Finanzen, Innovationsziele wie Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft, Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie, Generationswechsel und neue Kompetenzen in der Personalgewinnung und Personalarbeit, Mobilitätskonzepte und Wärmewende. 

Die Kooperationen kämen dabei nicht von selbst zustande, so Steinmüller. Seine Aufgabe sei es die verschiedenen Ansprechpartner und Stellen, die in jeder Kommune anders organisiert und angebunden sind, ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Häufig seien dies Bildungsbüros der Kommunen, die auch für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die MINT-Bildung zuständig seien, oder die Energieagenturen der Länder.

Ein zweites wichtiges Standbein sei die Schulnetzwerkpartnerschaft. Nachhaltigkeit sei inzwischen auch Unterrichtsstoff und hier könne die Klima Arena die Fachlehrer unterstützen und biete die Organisation von Unterrichtseinheiten an. 

Für die Teilnehmer*innen war es spannendes Eintauchen in die Netzwerkarbeit an den Knotenpunkten von Kommunen, Schulen und außerschulischen Bildungsträgern. Das Engagement und die Methoden der Netzwerkarbeit sorgten noch für spannende Nachfragen. Ein gewinnbringender Denksalon. 

Zur Fortsetzung der Reihe, die für Juni geplant ist, laden wir alle Interessierten herzlich ein.